NEWS THIS WEEKS

Ausgabe No. 7

1. Sleep Token – Take Me Back To Eden
2. Der Einfluss von Metal-Musik auf die Modeindustrie
3. Die Geschichte und Bedeutung von Metal-Fanzines im digitalen Zeitalter
4. SlipKnots TV appareances
5. ECotA
6. Fun Facts
7. Orange Amps x Troy Sanders of Mastodon
8. Horns Up

Willkommen zur siebten Ausgabe von The Bulletin!
Am heute vorgestellten Album scheiden sich bei uns intern die Geister, aber lest und hört selbst. Wir sprechen außerdem über Justin Bieber und Kanye West und die gute alte Zeit (der Fanzines). 

Viel Spaß! Und nicht vergessen: leitet diesen Newsletter gern weiter, wenn er euch gefällt. Oder postet Lobeshymnen und Verrisse auf euren Channels. 

METALBAND /-ALBUMS

Sleep Token – Take Me Back To Eden

Sleep Token ist zweifellos eine der aufregendsten Bands der Stunde. Die britische Band wurde 2016 gegründet und besteht aus unbekannten Mitgliedern, obwohl einige aufmerksame Reddit-User angeblich ihre Identität herausgefunden haben. Die gesamte Band ist von einem großen Mythos umgeben. Sie geben keine Interviews, tragen Masken und schwarzes Bodypaint.

Das Narrativ der Band dreht sich um die Gottheit SLEEP, die wohl den Träumen des Sängers, bekannt unter dem Pseudonym Vessel, entspringt. Diese Gottheit wird durch ihre Musik und Lyrics verehrt, und die Band hat einen regelrechten Kult um sie herum aufgebaut. Die weiteren Mitglieder verwenden keine wirklichen Pseudonyme, sondern lediglich Nummern. So sind neben Vessel noch II (Schlagzeug), III (Bass) und IV (Gitarre) aufgeführt.

Ich wurde zum ersten Mal auf die Band aufmerksam, als sie ihr letztes Album „This Place Will Become Your Tomb“ veröffentlichten. Nun präsentieren sie das dritte Album „Take Me Back To Eden“, das die Trilogie abschließt, die mit dem Album „Sundowning“ aus dem Jahr 2019 begann.

Sleep Token bewegt sich bewusst auf der Schnittstelle verschiedener Genres und spielt damit. Sie sind für diejenigen, die dem Trve Metal angehören, zu poppig und zu sanft, während sie für eingefleischte Popmusikfans zu hart und bedrückend sein können. Es ist schwer, sie in eine bestimmte Kategorie einzuordnen, da sie Musik und Alben als Gesamterlebnis und Gesamtkunstwerk betrachten.

Ihre Musik zeichnet sich durch tiefer gestimmte, 8-saitige Gitarren, verspielte Rhythmen, drückende Bässe und fließende Melodien aus. Sie experimentieren auch mit elektronischen Beats, Piano- und Keyboardklängen sowie jazzigen Einflüssen. Die Band setzt auf maximale Kontraste zwischen den Songs, manchmal sogar innerhalb eines Songs, was oft die Frage aufwirft, ob es immer noch die gleiche Band ist.

Über allem schwebt die einzigartige Stimme des Sängers, die eine ganz besondere Art des Singens verkörpert. Ein Erlebnis, auf das man sich bewusst einlassen muss.

Sleep Token ist definitiv eine Band, die man im Auge behalten sollte. Ihr neues Album „Take Me Back To Eden“ verspricht nicht nur ein weiteres fesselndes Kapitel in ihrer einzigartigen musikalischen Reise zu sein, sondern fühlt sich auch an wie ihr endgültiger Durchbruch.

Auf Wiederhören!

Sven_Foto

Unsere Albumempfehlung kommt wie immer von unserem Freund und Weggefährten Sven. Metalhead von Anfang an, Musiker seit Ewigkeiten, wandelndes Band-Lexikon und abgesehen davon eigentlich ein ganz bürgerlicher Typ.

MARKETING

Der Einfluss von Metal-Musik auf die Modeindustrie:

Wie Band-Ästhetiken neue Trends setzen

Metal-Musik, ursprünglich als Gegenkultur entstanden, hat ihren festen Platz in der Mainstream-Mode gefunden. Sie hat einen einzigartigen Stil geprägt, der durch Band-T-Shirts, enge schwarze Lederkleidung, lange Haare und auf den Metal bezogene Tattoos zum Ausdruck kommt. Doch es sind nicht nur diese modischen Erkennungszeichen, die die Metal-Szene definieren. Es ist vielmehr die individuell zugeschriebene Authentizität und das kulturelle Kapital, das durch Wissen, Aktivität und Teilhabe in der Szene gewonnen wird​.

Metal ist mehr als nur Musik – es ist eine Identität, und diese Identität wird oft durch Mode ausgedrückt. Die Symbolik und Ästhetik von Metal-Band-Logos und Album-Cover-Artwork haben einen spürbaren Einfluss auf Mode-Designs. Und dieses Phänomen ist nicht neu. Schon in den 1970er Jahren prägte Motörhead mit seinen kuttenähnlichen Westen und dem eisernen Kreuz als Erkennungszeichen den Metal-Look. Judas Priest führte in den 1980er Jahren die Lederkleidung ein, während Mayhem in den 1990er Jahren mit seinem „Corpse Paint“ und der Vorliebe für morbide theatralische Darbietungen für Aufsehen sorgte​.

Aber der Einfluss des Metal endet nicht in der Nische. In den 2000er und 2010er Jahren haben sogar Pop- und Hip-Hop-Stars wie Justin Bieber und Kanye West Elemente der Metal-Ästhetik in ihren Stil aufgenommen. Sie haben die dunkle und rebellische Anziehungskraft des Metal für eine breitere, mainstreamige Zielgruppe zugänglich gemacht​​.

Justin Bieber, Kanye West

Dieser Einfluss ist jedoch nicht ohne Kontroversen. Innerhalb der Metal-Szene gibt es eine Reihe von unterschiedlichen musikalischen Strömungen, die jeweils ihre eigenen Modeelemente haben. Manchmal stehen diese Strömungen einander unvereinbar gegenüber und grenzen sich ausdrücklich voneinander ab​.

Aber eins steht fest: Die Welt des Metal ist reichhaltig, vielfältig und beeinflusst die Modeindustrie in einer Art und Weise, die weit über das Tragen eines Band-T-Shirts hinausgeht. Der Metal hat es geschafft, aus der Subkultur heraus in den Mainstream einzudringen und dabei ganz eigene Stilrichtungen zu prägen. 

THEMA ALLGEMEIN

Die Geschichte und Bedeutung von Metal-Fanzines im digitalen Zeitalter

Fanzines haben die Metal-Subkultur seit jeher bereichert und geprägt. In der Vergangenheit konnten wir die Freude am Umblättern der Seiten, das Rascheln des Papiers und sogar den Geruch frischer Druckfarbe erleben. Aber wie haben sich Fanzines inmitten der digitalen Revolution gehalten? Lassen Sie uns einen Blick auf das Retro-Revival, die Anpassung an die digitale Welt und die immer noch pulsierende Kultur der Metal-Fanzines werfen.

Der Wandel der Zeit hat Fanzines gezwungen, sich anzupassen. Ein gutes Beispiel hierfür ist „Transcending The Mundane“, ein Fanzine aus Long Island, New York, das zwischen 1999 und 2006 physische Ausgaben produzierte. In 2023 entschied sich der Redakteur, Brett Van Put, das Fanzine zu reaktivieren und digital zu publizieren. Trotz der Verlagerung in den digitalen Raum behält es immer noch das Aussehen eines Magazins bei, inklusive Titelbild und Anzeigen​.

Cthulhu Fanzine #9 (ENGLISH) – Darkness Shall Rise

Auch wenn die Digitalisierung viele Vorteile mit sich bringt, ist es nicht zu leugnen, dass die physischen Fanzines immer noch einen besonderen Charme haben. Leider können hohe Druckkosten und eine sich verändernde Musikindustrie diese nostalgische Erfahrung erschweren. Aber keine Sorge, die Community ist immer noch leidenschaftlich und unterstützend. Es gibt sogar Archive, die die Fanzines sammeln und präsentieren, um sie für die Nachwelt zu erhalten, wie das Metal Fanzines Archive, das derzeit 78 Fanzines auflistet​.

In Bezug auf Inhalte haben Fanzines im digitalen Zeitalter eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von aufstrebenden Bands gespielt. Brett Van Put beispielsweise nutzt Ressourcen wie metal-archives.com und Bandcamp oder Spotify, um neue Musik zu entdecken und diese in „Transcending The Mundane“ zu präsentieren​.

Die Verlagerung ins Digitale hat auch das Potenzial, die Reichweite von Fanzines zu erweitern und eine größere Community zu erreichen. Durch die Nutzung von sozialen Medien und anderen digitalen Plattformen können Fanzines ihr Publikum vergrößern und mehr Menschen mit ihrer Leidenschaft für Metal-Musik erreichen. Einige Beispiele für neuere Fanzines sind „KILLING TECHNOLOGY Zine“, „ARGHURA Zine“, „MOROII zine“, „DEADLY ILLNESS Zine“, „DEHUMANIZED Zine“ und „ABYSMAL SCULPTURES Zine“​.

Trotz der Herausforderungen des digitalen Zeitalters bleibt die Bedeutung von Fanzines unbestritten. Sie sind Zeugnisse der Geschichte, präsentieren aufstrebende Bands und halten die Metalkultur lebendig, ob auf Papier oder auf Bildschirmen. Es ist ein Beweis für die anhaltende Leidenschaft und das Engagement der Metal-Fans, dass Fanzines weiterhin existieren und sich an die digitalen Veränderungen anpassen. Das Retro-Revival hat gezeigt, dass die Fans immer noch den Charme und die Haptik von physischen Fanzines schätzen. Trotzdem ist die Digitalisierung unaufhaltsam vorangeschritten und hat neue Möglichkeiten für Fanzines eröffnet.

Mehr spannende Insights und Stories gibt’s in unserer Keynote: From Moshpit to Marketshare.

METAL IM MAINSTREAM

Slipknots TV appareances

Der Youtuber Doug Heffernan (sic) hat sich die Mühe gemacht, alle Slipknot TV Auftritte zwischen 2000 und 2009 zu sammeln, zusammenzuschneiden und hochzuladen. 
Genießt mit uns die Maskierten aus Iowa bei Conan, Leno und Jimmy Kimmel.

EXTERNAL CONTENT OF THE AUSGABE

Netflix für Metalheads

Eigentlich ein Wunder, dass es das nicht schon länger gibt: Netflix für Metalheads. Thunderflix ist ein Video-on-demand-Service, der verschiedene Filme, Dokumentationen und natürlich jede Menge Live-Mitschnitte aus der gesamten Metalszene versammelt. 
Kosten? Natürlich 6,66€ pro Monat.

https://www.thunderflix.com/

FUN FACTS

Special Riffs & Special Effects

Metalheads und (Horror)filme gehören irgendwie zusammen. Dass scheint sich auch Adam Jones, Gitarrist bei Tool, gedacht zu haben. Der Mann steckt seine Kreativität nämlich nicht nur in the most awesome Riffs, er war auch an den Special Effects für Jurassic Park, Terminator 2 und A Nightmare on Elm Street beteiligt.

METAL & MARKENKOOPERATIONEN

ORANGE AMPS X TROY SANDERS

Dieser Case braucht nicht viel Erklärung. Orange Amps retten den Tag. Und der Spot spielt mit den Bedürfnissen und vor allem den Herausforderungen, denen Metalmusiker und -hörer häufig mal begegnen.

DER FAHRPLAN FÜR DIEJENIGEN DIE NUR BAHNHOF VERSTANDEN HABEN

Horns Up

Du kennst wahrscheinlich das weltberühmte „Live Long and Prosper“ Zeichen aus Star Trek, richtig? Nun, die Metalszene hat ihr ganz eigenes Zeichen, das genauso ikonisch ist – und nein, es handelt sich nicht um eine außerirdische Botschaft. Es heißt „Mano Cornuta“, was auf Italienisch „gehörnte Hand“ bedeutet.

Stell dir vor, du bist auf einem Heavy Metal-Konzert und der Gitarrist beginnt ein verrücktes Solo. Du spürst das Adrenalin, die Musik pumpt durch deine Venen und du hebst instinktiv deine Hand. Zeige- und kleiner Finger strecken sich aus, während der Mittel- und Ringfinger sich zur Handfläche hinunterbeugen. Und Voila! Du hast die Mano Cornuta geformt, das ultimative Zeichen der Zugehörigkeit zur Metal-Gemeinschaft.

Aber Vorsicht! Verwechsle es nicht mit dem „I love you“ Zeichen in der amerikanischen Gebärdensprache oder dem „Hook ‚em Horns“ Zeichen der Universität von Texas. Es wäre ziemlich peinlich, deiner Oma beim Familientreffen „Ich liebe dich“ auf Metal-Weise zu sagen oder einem verblüfften Austinite zu sagen, dass du ein Fan seiner Universität bist, wenn du in Wahrheit nur deine Liebe für Metal ausdrücken willst!

Also, das nächste Mal, wenn du auf einem Metal-Konzert bist, lass die Mano Cornuta fliegen und zeige der Welt, dass du bereit bist, zu rocken! Aber vergiss nicht: Dieses Zeichen kommt mit der Verantwortung, die Liebe für laute Gitarren, mächtige Drums und natürlich, das gute alte Growling zu verkörpern. Rock on!

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