Ursprünglich 2004 als Ein-Mann-Projekt von Gitarrist Misha Mansoor gestartet, wuchs die Band über die Jahre und fand mit diesem Album ihre feste Besetzung. „P2“ ist das zweite Album der Band und es hat mich sofort verzaubert. Es sprüht vor Energie, unkonventionellem Songwriting und frischen Ideen. Die Riffs und Rhythmen sind tonnenschwer und knallhart, aber auch verspielt und frickelig. Plötzlich verwandeln sie sich in tiefe Melodien voller Emotionen. Elektronische Beats, Synthesizer und Keyboards fügen eine zusätzliche Schicht hinzu und machen den Sound noch vielschichtiger.
„Vielschichtig“ ist auch das Schlüsselwort, wenn es um den Gesang von Spencer Sotelo geht. Seine Shouts und Growls sind schon gut, doch ist es sein Klargesang, der wirklich nachhaltig beeindruckt. Er reicht von zerbrechlich und leise bis kraftvoll und melodisch. Manchmal klingt er sogar ein wenig wie ein Mitglied einer 90er Boyband, fügt sich aber nahtlos in die Instrumentierung ein. Sein Gespür für mehrstimmige Melodien, Harmonien und Eingängigkeit verleiht den Liedern einen unverwechselbaren Charakter. Seine Texte sind durchdacht und tiefgründig, und seine Stimme verleiht ihnen noch mehr Ausdruckskraft.
Unter den vielen hörenswerten Songs auf dem Album stechen besonders „Scarlet“, „Make Total Destroy“ und „Erised“ als wahre Hits hervor, aber es gibt noch viele weitere Juwelen. Die Band hat nicht nur ein Händchen für außergewöhnliche Liedtitel wie „Froggin Bullfish“, sondern auch eine große Leidenschaft für Videospiele. Dies spiegelt sich in musikalischen Referenzen, Samples, Songtiteln und Texten wider. Es gibt sogar wiederkehrende Parts, die sich in verschiedenen Songs wiederfinden und dem Album einen roten Faden verleihen.
„Periphery II: This Time It’s Personal“ ist ein aufregendes und unterhaltsames Album, das die Vielseitigkeit und das außergewöhnliche Talent der Band perfekt zur Geltung bringt. Es ist ein Meisterwerk des Progressiven Metals, das man unbedingt gehört haben sollte.
Auf Wiederhören!