Live Shit – Warum Festivals und Konzerte nicht aussterben
Livekonzerte wird es im Metalbereich immer geben. Und dafür gibt es einige stichhaltige Gründe. Die Energie, die bei dieser Musikrichtung übertragen wird, ist vor allem live besser erlebbar. Donnernde Drums, wuchtige Riffs, kräftige Bässe und noch kraftvollere Vocals haben in einer Live-Umgebung noch eine viel stärkere Auswirkung auf den Körper. In der Live-Umgebung wird diese rohe Kraft vervielfacht, da die Musiker und Fans in direktem Kontakt stehen und diese Energie teilen. Dieses kollektive Erlebnis ist es, was das Live-Erlebnis in der Metal-Musik-Welt so besonders macht.
Darüber hinaus spielt die Community eine entscheidende Rolle. Bei Metal-Konzerten und -Festivals kommen Menschen aller Altersgruppen und Lebenswege zusammen, um ihre Leidenschaft für diese Musik zu teilen. Dieses Gefühl von Zugehörigkeit und Einheit, das durch das gemeinsame Erleben der Musik entsteht, ist ein wesentlicher Aspekt der Metal-Kultur. Live-Konzerte sind die Bühne für diese Begegnungen und schaffen eine einzigartige Atmosphäre der Gemeinschaft und des Respekts. Während man sich sonst als Outsider fühlt und inszeniert, ist man hier plötzlich der Insider, Teil einer Gruppe, eines Kults.
Die theatralische Inszenierung ist ein weiteres Element, das das Live-Erlebnis im Metal so besonders macht. Die aufwendigen Bühnenshows, die oft mit Pyrotechnik, aufsehenerregenden Kostümen und dramatischen Lichteffekten einhergehen, verstärken das Erlebnis und machen es zu etwas ganz Besonderem. Es ist diese Mischung aus Musik, Show und Gemeinschaft, die Fans immer wieder dazu bringt, Konzerte zu besuchen.
Übergeordnet spricht die Musikforschung bei Metalkonzerten von multisensorischen Erlebnissen. Es geht eben nicht nur um die Musik. Es geht um alles, was wir sehen – von Bühnenshow bis Headbanger neben uns. Es geht um den Geruch, der meist eine Mischung aus Pyro, Bier und Schweiß ist. Und noch um vieles mehr.
So wie für einen Gläubigen der Kirchenbesuch nicht digitalisiert werden kann, kann das Live-Konzert für den Metalhead keinen Ersatz finden.
DIE VERBINDUNG ZWISCHEN METAL-MUSIK UND POLITISCHEN BEWEGUNGEN
Die Verbindung von Metal und Politik ist so alt wie die Musikrichtung selbst. Bands wie Black Sabbath, Megadeth, Metallica und Iron Maiden haben es schon lange vor uns getan. Sie haben ihre Musik als Plattform genutzt, um politische Themen anzusprechen und soziale und politische Missstände zu kritisieren. Von Krieg über Genozid bis hin zu sozialer Ungerechtigkeit, kein Thema ist zu schwer für diese Metal-Monster.
Aber es geht nicht nur um die großen Namen. Eine Vielzahl von Metal-Bands, darunter Carcass, Napalm Death, Cattle Decapitation, Death und Sepultura, hat sich mit einer breiten Palette von politischen und sozialkritischen Themen auseinandergesetzt. Von Veganismus über den Kampf gegen Nazis bis hin zu sozialer Ungleichheit und Polizeigewalt, Metal-Musik deckt das ganze Spektrum ab.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Sind alle diese Bands politisch links orientiert? Die Antwort darauf ist komplizierter, als man vielleicht denkt. Während viele Metal-Bands liberale Botschaften verbreiten, ist die politische Ausrichtung innerhalb der Szene sehr vielfältig. Sie reicht von Ablehnung politischer Instanzen und Skepsis gegenüber Regierenden und politischen Parteien bis hin zu kritischen Betrachtungen mächtiger und besonders wohlhabender Personen. Die politischen Überzeugungen innerhalb der Szene können stark variieren, was eine politische Offenheit schafft, die für viele verschiedene politische Strömungen Anknüpfungspunkte bietet.
Und wie sieht es mit dem Einfluss dieser Bands auf soziale Veränderungen aus? Nun, das ist eine Frage, die weiterer Forschung bedarf. Aber eines ist klar: In autoritären Staaten kann der Freiheitsbegriff im Metal in einen oppositionellen Kontext gestellt werden. Einige Metal-Bands, die in solchen Staaten beheimatet sind, präsentieren systemkritische Texte, und die Zugehörigkeit zur Metal-Szene kann als Ausdruck zivilen Ungehorsams gewertet werden.
Obwohl wir noch viel über den genauen Einfluss von Metal-Bands auf soziale Veränderungen lernen können, ist eines sicher: Metal ist nicht nur eine Musikrichtung, sondern auch eine Plattform für politischen Diskurs und soziale Veränderung. Also lasst uns weiter rocken, während wir die Welt zum Besseren verändern!
EXTERNAL CONTENT OF THE AUSGABE
Viele kennen ihn aus seiner Karriere nachdem er bei Bathory Schlagzeug gespielt hat: Jonas Akerlund. Er führte Regie bei Musikvideos unter anderem für Roxette, Robbie Williams und Madonna. Auch der Film Spun ist unter seiner Regie entstanden. Doch in unserer Szene feiert oder verschmäht man ihn vor allem für eines seiner jüngsten Werke: Lords of Chaos – die Geschichte um Mayhem, Burzum und die norwegische Black Metal Szene der Neunziger.
DER FAHRPLAN FÜR DIEJENIGEN DIE NUR BAHNHOF VERSTANDEN HABEN