Ausgabe No. 2
1. In Mourning – The Bleeding Veil
2. Musikfestivals als Marketing- und Networking-Plattformen
3. Die Rolle von Social Media Influencern
4. Mille bei KiKA
5. Jared Dines
6. Fun Facts
7. TRVE Brewing Co.
8. Glossar
1. In Mourning – The Bleeding Veil
2. Musikfestivals als Marketing- und Networking-Plattformen
3. Die Rolle von Social Media Influencern
4. Mille bei KiKA
5. Jared Dines
6. Fun Facts
7. TRVE Brewing Co.
8. Glossar
Willkommen zur zweiten Ausgabe von The Bulletin. In dieser Ausgabe entdecken wir verborgene Schätze, sprechen über die Rolle von Metal Influencern, Festivals als Networking-Plattform und schauen uns den Kreator Frontmann beim KiKa an. Viel Spaß!
P.S. Wenn dir dieser Newsletter gefällt, empfiehl ihn gerne weiter! Und falls du was loswerden willst: komm gern mit uns ins Gespräch!
In Mourning, eine Band aus Schweden, die bereits im Jahr 2000 gegründet wurde, hat sich mit ihrem ersten Album „Shrouded Divine“ im Jahr 2008 im progressiven Melodic Death Metal etabliert. Und obwohl mittlerweile sechs hochklassige Alben veröffentlicht haben, sind sie hierzulande noch immer sträflich unbekannt.
Ich hatte kurzzeitig das Album „The Weight Of Oceans“ aus dem Jahr 2012 auf dem Radar, habe die Band aber dann irgendwie aus den Augen verloren. Doch dann entdeckte ich 2021 zufällig ihre erste Single „Thornwalker“ vom aktuellen Album „The Bleeding Veil“ und entschied mich, mal reinzuhören, da mir der Bandname noch bekannt war. Dieser Song ließ mich nicht mehr los. Dieses Album hat in mir eine Bandliebe entfacht, wie kein anderes zuvor. Es zeigt die Band in ihrem eigenen, unverkennbaren Stil, gefestigt und in ihrer bisher vielleicht besten Besetzung. Es vereint alle Stärken ihrer bisherigen Diskografie und kondensiert sie auf sieben wirklich gute Songs.
Es ist geradliniger als ihre vorherigen Alben, aber immer noch verspielt. Es ist technisch ausgereift, ohne sich zu sehr im Technischen zu verlieren. Die Songs sind abwechslungsreich, mit erfrischenden Songstrukturen, die nicht immer dem gleichen Schema folgen. Trotzdem ist es nie zu kompliziert oder verkopft, sondern immer auch auf Eingängigkeit bedacht.
Kein Song ist unter sechs Minuten lang, aber dennoch fühlt es sich sehr kurzweilig an. Es gibt wundervolle Melodien, die einen träumen lassen, sei es in den ruhigen Passagen mit unverzerrten Gitarren und erstklassigem Klargesang oder in den heftigen Parts, in denen schnelle Blastbeats und die tiefen Death Metal Vocals von Sänger Tobias Netzell dominieren. Die Melodien schweben immer mit, mal prägnanter, mal im Hintergrund.
Eine weitere Besonderheit ist das Zusammenspiel der drei Gitarristen, das man immer wieder gut heraushören kann und dem Gesamtbild eine besondere Tiefe und Atmosphäre verleiht.
Besonders erwähnenswert ist der Song „Blood In The Furrows“, der auf dem Album beinahe schon balladesk anmutet. Ein Jahr später wurde er in einer überarbeiteten „reimagined“ Version mit einem Arrangement für ein achtköpfiges Streicherensemble veröffentlicht.
Aufgrund dieses Albums habe ich mich dann durch die komplette Diskografie der Band gehört, habe alle verfügbaren Medien bestellt und In Mourning ist völlig zurecht mein meistgehörter Künstler des Jahres 2022 geworden. Ich hoffe, dass diese Band irgendwann den Durchbruch schafft, große Bühnen bespielt und die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient.
Auf Wiederhören!
Unsere Albumempfehlung kommt wie immer von unserem Freund und Weggefährten Sven. Metalhead von Anfang an, Musiker seit Ewigkeiten, wandelndes Band-Lexikon und abgesehen davon eigentlich ein ganz bürgerlicher Typ.
Metalfestivals sind einerseits Branchen-Treffen und andererseits Klassentreffen. Man verabredet sich mit alten Freunden und Kollegen, nimmt das ein oder andere Kaltgetränk zu sich und wenn man mit der Branche zu tun hat, gibt’s auch die ein oder andere zukunftsweisende Absprache. So wurden im Backstage des Wacken einige der wichtigsten Kooperations- und Merchandise-Deals unserer Szene geschlossen. Aber warum mangelt es dann seit langer Zeit an wirklich geilen Inszenierungen von Marken oder wenigstens ein paar Networking-Möglichkeiten über den VIP-Bereich hinaus?
Gerade in der Metal-Szene sieht man sich gern als Outsider. Schöne Deko, gepflegte Umgebung oder von Marken gesponsertes Lobbying führt schnell zum Kotzreiz (klingt wie eine Metalband, ist in diesem Fall aber wörtlich gemeint).
Dabei sind gerade Metalheads sehr offen, was Markenaktivierungen angeht, wenn sie denn richtig gemacht sind. Über 70{02d9821efbde2d47115aba1aaa9f8abc7c021f98f779c37bce5be24b95a491e5} der Befragten einer französischen Studie gaben an, dass sie Marken auf Festivals einen Image-Zugewinn attestieren würden. Doch dazu braucht es die richtigen Ideen und vor allem Feingefühl für die Zielgruppe.
Eher Lagerfeuer als Linguine. Eher Schnack als Business-Talk. Also einfach mal Zuhören, wenn die Metalheads (ob geschäftlich oder privat vor Ort) über ihre Wünsche und Ideen sprechen.
Sind wir bereit, den Pit der Unbekannten zu betreten? Heute geht’s um eine ganz besondere Kreuzung: Social Media Influencer und die Metalszene. Instagram-Posen treffen auf Headbanging, und es passt manchmal besser, als man denken sollte!
Von der Garage auf die Bühne – dank Social Media
Die Zeiten, in denen Bands ihre Karriere in einer muffigen Garage begannen, sind vorbei. Heute steigen sie dank Social Media Influencern direkt auf die digitale Bühne ein. Diese neuen Rockstars des Marketings haben eine enorme Kraft, um Bands sichtbar zu machen und den Erfolg zu fördern. Sie können die Aufmerksamkeit auf bestimmte Musikstile lenken und Bands an die Spitze der Charts katapultieren, schneller als man „Slayer“ rufen kann! So begann beispielsweise die Karriere der Black-Metal-Hoffnung „Zeal & Ardor“ mit einem einzelnen Tweet. Die amerikanische Musik-Journalistin hatte den Bandcamp-Account von „Zeal & Ardor“ entdeckt und twitterte dazu: „Ernsthaft. Hört euch das an!“ Die Zugriffszahlen explodierten und kurze Zeit später hatte Manuel Gagneux den Plattenvertrag in der Tasche und ging mit einer Live-Band auf Tournee
Moshpit oder Influencer-Pit?
Aber es ist nicht nur die Musikindustrie, die sich verändert. Auch die Metalszene selbst wird durch Social Media Influencer beeinflusst. Sie verändern Normen, Erwartungen und vielleicht sogar die Art, wie wir headbangen. Kritiker fragen sich, ob diese Influencer die Szene kommerzialisieren oder ihre Authentizität untergraben könnten. Aber hey, waren nicht alle großen Veränderungen in der Musikgeschichte immer auch ein wenig kontrovers?
Eine neue Generation von Metalheads
Influencer erweitern auch das Publikum der Metalszene, indem sie jüngere Zielgruppen ansprechen und den Zugang zu Metal für eine breitere Masse erleichtern. Sie beeinflussen das Verhalten und die Einstellungen ihrer Follower und bieten gleichzeitig eine Plattform, um Stereotypen abzubauen und die Vielfalt der Szene zu präsentieren.
Ein gutes Beispiel dafür ist „Babymetal“, eine japanische Kawaii-Metal-Band, die J-Pop mit harten Klängen vereint. Früher wären solche „Genre-Ausreißer“ völlig undenkbar gewesen. Heute dagegen erschließt sich uns dadurch eine ganz neue Art der Inszenierung und Choreographie, sowie eine ganz andere Art des Fan-Daseins, die viel im digitalen Raum stattfindet.
In der schnelllebigen Welt der Social Media ändert sich die Musikszene, wie wir sie kennen, und die Metalszene ist da keine Ausnahme. Ob wir es nun mögen oder nicht, Social Media Influencer haben einen großen Einfluss und formen die Zukunft unserer Musik. Also, seid bereit, den Einfluss von Social Media auf Eure liebste Musikrichtung zu erkennen – oder zumindest zu headbangen, während ihr darüber nachdenkt!
Mehr spannende Insights und Stories gibt’s in unserer Keynote: From Moshpit to Marketshare.
Der, sagen wir mal „kultige“, Frontmann von Kreator hat es ins Kinderfernsehen geschafft. Aber nicht als abschreckendes Beispiel oder Buhmann, wie wir das sonst von den Medien gewohnt sind, sondern als Stellvertreter der Musikrichtung „Rock“. In dem Format „Schau in meine Welt“ werden Kinder eingeladen, sich die (Lebens-)Welten anderer Kinder anzuschauen und mitzuerleben, was sie bewegt. Und für manche Kinder sind das eben Songs wie „Pleasure to kill“.
https://www.youtube.com/@JaredDines_
Der Metal YouTuber Jared Dines leistet Großes. Er führt in die Szene ein, erklärt die „Styles of Metal“, covered Zelda-Songs im Metal-Stil und beweist immer einen großartigen Humor. Zur Abkühlung und zum Einstieg empfehlen wir das Metal-Cover von „Winter Wonderland“
Was haben Kirk Hammett (Metallica) und Eric Peterson (Testament) gemeinsam?
Die Ehefrau!
Beide haben der selben Frau das Ja-Wort gegeben. Die Ehen haben sich aber glücklicherweise nicht überschnitten. Das hätte sonst eines der seltsamsten Crossover der Metal-Geschichte gegeben.
DENVER’S TRUE HEAVY METAL BREWERY
Nicht im eigentlichen Sinne eine Markenkooperation, aber trotzdem eine schöne Sache. Mitten in Denver eröffnete 2012 in den Räumen einer ehemaligen Kunstgalerie die TRVE Brewing Company. Der Besitzer Nick Nunns hat seine Räumlichkeiten extra düster gestaltet, damit sie in entsprechendem Kontrast zu dem außergewöhnlich freundlichen Personal stehen.
Die Biere sind nach Metal-Bands benannt, meistens läuft Black Metal und mit den Gästen kann man auch mal länger über neue Genre-Unterformen sprechen. Dass sich dieses Etablissement, das eben etwas mehr als die typische Metal-Kneipe ist, seit über zehn Jahren halten kann, finden wir großartig! Cheers to that!
Ein Mosh Pit ist ein soziologisches Experiment, das sich meist auf Rock- und Punk-Konzerten abspielt. Es testet die Theorie, wie viele schweißüberströmte Menschen sich auf engstem Raum herumschubsen können, bevor sie sich entscheiden, dass sie lieber ein ruhiges Jazzkonzert besuchen würden.
Es wird oft als unkoordinierte Kombination von Rugby, Ringen und wildem Tanz beschrieben, wobei die Teilnehmer sich gegenseitig mit einer Begeisterung herumstoßen, die nur von ihrer Liebe zur Musik übertroffen wird.
In einem Mosh Pit schwindet das Konzept der persönlichen Distanz schneller als das Guthaben auf einem Festivalbändchen. Es ist wie ein menschlicher Schmelztiegel, in dem jeder einzelne mit seinem Nachbarn verschmilzt – und zwar buchstäblich. Man könnte es auch als eine moderne Interpretation des „Stuhltanzes“ betrachten, nur dass hier die Stühle fehlen und der Tanz durch Stoßen und Schieben ersetzt wird.
Ein Mosh Pit ist der einzige Ort auf der Welt, an dem man im selben Moment seinen besten Freund und seinen schlimmsten Feind treffen kann, ohne je das Gesicht des anderen gesehen zu haben. Es ist chaotisch, es ist wild, aber auf eine seltsame Weise hat es auch seine eigene, seltsam faszinierende Ordnung.
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